Forderungen der Gewerkschaft entbehren der aktuellen wirtschaftlichen Realität; zahlreiche Unternehmen in Schwierigkeiten
Berlin, 11.09.2020
Die erste Verhandlungsrunde nach den im Frühjahr ausgesetzten Tarifverhandlungen zu den Vergütungstarifen hat zu keinem Ergebnis geführt.
Ver.di hatte die Forderungen aus dem Frühjahr, die Vergütungstarife insgesamt um 5,5 % mit einer Laufzeit von 12 Monaten zu erhöhen, erneut bekräftigt, obwohl in einer Sondierungsrunde mit jeweils drei Vertretern von AG und AN am 18.08.20 bereits deutlich geringere Forderungen geäußert wurden (+2,0 %) und obwohl eine Vielzahl an Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche hart von der COVID-19-Pandemie betroffen sind.
Nicht wenige Unternehmen befinden sich in Kurzarbeit und denken über einen Arbeitsplatzabbau nach. Insbesondere Unternehmen, die im internationalen Landverkehr, der Kontrakt- und Messelogistik tätig sind, befinden sich Corona-bedingt in Schwierigkeiten. Nach Angaben der Arbeuteberseite ist zu befürchten, dass wegen der in Teilbereichen aktuell deutlich reduzierten Nachfrage und der nicht unendlich ausgesetzten Insolvenzanmeldepflicht die zu erwartenden geringeren Transportmengen im Industrie und Handel durch kommende Ausschreibungen zu deutlich niedrigeren Transportpreisen führen werden.
Aufgrund der unklaren konjunkturellen Aussichten übermittelte die Arbeigtbeberseite keine Vorschläg für eine Tariferhöhung.
Ver.di konnte diese Sichtweise nicht nachvollziehen; eine Nullrunde könnte man den Beschäftigten nicht vermitteln. Vielmerh wurden perspektivisch Arbeitskämpfe in Aussicht gestellt.
Damit wurde die erste Verhandlungsrunde ergebnislos beendet. Eine Fortsetzung der Verhandlungen erfolgt am am 28.09.2020.