Vollsperrung der Ringbahnbrücke an der A100: Belastung für Pendler, Anwohner und die Logistikbranche
Berlin, 24.03.2025.
Vollsperrung der Ringbahnbrücke an der A100: Belastung für Pendler, Anwohner und die Logistikbranche
Die kurzfristige und unerwartete Vollsperrung der Ringbahnbrücke an der A100 sorgt für erhebliche Belastungen nicht nur für Pendler und Anwohner, sondern auch für die Speditions- und Logistikbranche. Auch wenn sich die Sperrung in den letzten Tagen angedeutet hatte, kam sie für viele Verkehrsteilnehmer überraschend und stellt die gesamte Verkehrsinfrastruktur Berlins vor große Herausforderungen.
Die Ringbahnbrücke ist ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrsachse für die Versorgung der Hauptstadt und ihres Umlands. Sie entlastet zudem den Transitverkehr aus dem Süden in Richtung Norden und umgekehrt, der normalerweise über den Berliner Autobahnring verläuft. Mit der Sperrung ist für die kommenden Jahre mit Staus, längeren Fahrzeiten und erheblichen Verkehrshindernissen zu rechnen. Dies geschieht noch vor dem Beginn der bereits angekündigten, umfassenden Sanierungs- und Neubauarbeiten des Bundes, die unter anderem das Dreieck Funkturm, die Westendbrücke, die Rudolf-Wissell-Brücke und die A111 betreffen.
Die Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht zu unterschätzen: Es ist mit einer höheren Schadstoffbelastung in den umliegenden Stadtgebieten zu rechnen. Für die Speditions- und Logistikbranche kommen zudem höhere Betriebskosten durch zusätzliche Fahrt- und Standzeiten hinzu, die in vielen Fällen an die Kunden, wie Industrie und Handel, weitergegeben werden müssen.
Die Sperrung der Ringbahnbrücke steht beispielhaft für die in vielen Bereichen vernachlässigte Infrastruktur und die oft langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Diese Situation verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf seitens der politischen Entscheidungsträger, Prozesse zu optimieren und zu beschleunigen.
„Unsere Erwartungen an die Politik sind klar: Auf kommunaler Ebene müssen schnellstmöglich leistungsfähige Ausweichstrecken bereitgestellt werden, und bestehende Verkehrshindernisse wie Baustellen müssen im Umfeld der Sperrung so schnell wie möglich beseitigt werden“, fordert Matthias Schollmeyer, Geschäftsführer des VVL.
Da die Autobahn in den Verantwortungsbereich des Bundes fällt, liegt es nun an den Planern der DEGES und der Autobahn GmbH, den Neubau der Brücke mit höchster Priorität zu behandeln. Der Neubau sollte im engen Zusammenhang mit den bereits geplanten Baumaßnahmen im Westen der Stadt schnellstmöglich umgesetzt werden.